Sechsundvierzigstes Männerkochen mit: Edgar Knobloch, Matthias Pietzsch, Wolfgang Michel, Stefan Richter, Matthias Tepner und Gerhard Lindgens am 09.11.2013 bei Wolfgang Michel.
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Große Ereignisse werfen ihre Schatten voraus. Das Weihnachtsessen der 6 Bräter stand an, und wir waren zum Weihnachtessen alle dabei. Da in der letzten Zeit das Weihnachtsessen sehr oft bei Stefan war, und Stefan sich gerade im Umzug befindet, sollte das Weihnachtsessen dieses Mal bei Wolfgang stattfinden. Wolfgang ist auch der Koch, der das Weihnachtsmenü stilvoll kreiert hat und der es auch nicht am nötigen Ambiente fehlen lässt. Bei Wolfgang brauchte keiner mehr über das Menü zu schauen, da stimmte alles. Von der Kerze bis zum Wetter. Auf dem Bild sieht man schon mit wie viel Liebe Wolfgang die Karte vorbereitet hat. Nehmt euch da beim nächsten Kochen daran mal ein Beispiel. Schaut doch bitte einmal hier hin (handgeschriebene Rezepte), ein wunderbares Beispiel, aber so geht es natürlich nicht mehr. Auch die 6 Bräter sind im Zeitalter der modernen Präsentation angekommen, da geht es nicht mehr, das Menü auf eine leere Zigarettenschachtel zu kritzeln.
Nachdem wir uns dann alle den letzten Tratsch erzählt hatten
Das war unser Weihnachts-Menü 2013 bei Wolfgang
gab es den Gruß aus der Küche mit einem Gläschen Sekt.
Das war schon einmal ein sehr gelungener Einstand, sehr lecker zubereitete da fehlt mir der Name.  Danach sollte es dann aber für alle ab in die Küche zum Kochen gehen - für alle???. Nein, denn ein Teil unserer lieben Köche hatten die weitaus interessantere Terrasse aufgesucht und suchten dort bei Nikotin und Bier ihr Heil. Hoffentlich findet uns keiner. Derweil fingen Wolfgang und Stefan bereits mit dem Kochen an. Nachdem wir auf der Terrasse noch etwas erzählt und ein lecker Bierchen getrunken hatten (was wird es wohl gewesen sein?) hallten uns die Rufe des Gastgebers in den Ohren, und wir betraten die Küche. Aber oh Graus, noch nichts war gemacht, erstaunt und betreten schauten wir auf das Menü und mussten erfahren, dass wir mitkochen mussten. Aber jetzt einmal Spaß beiseite, Wolfgang hatte wie ich anfangs bereits erklärte, für jeden eine richtig schicke Menükarte vorbereitet, und damit war der Abend klar.
Zu diesem Menü hatte Wolfgang ein paar Weine zur Auswahl, die mir alle sehr gut geschmeckt haben. Zum Durstlöschen gab es ein leckeres Reissdorf, auch dieses Mal wieder ein absolutes Muss. Als Rotwein hatte Wolfgang einen Spätburgunder der Winzergenossenschaft Königschaffhausen-Kiechlinsbergen aus dem Badischen und als Weißwein ein Cuvée aus Chardonnay und Weißburgunder ausgesucht. Auch heute zum Weihnachtsmenü wieder einmal eine ausgezeichnete Weinauswahl, besonders der Spätburgunder, mal nicht von der Ahr, sehr lecker
Schaut euch dieses Menü einmal an. "Wir haben heute mit Übernachtung" habe ich gedacht. Aber jetzt ohne Quatsch, Wolfgang wusste, dass dieses Menü mit uns nicht zu schaffen war und hatte bereits einiges vorbereitet. Nachdem wir uns mit einem leckeren Gläschen Sekt eingestimmt hatten, ging es dann doch ans Eingemachte. Blitzschnell waren aus den 6 Brätern acht, völliger Blödsinn, drei verschiedene Koch- und Schnippelgruppen zusammengestellt und mit den verschiedensten Zutaten eingedeckt.
Die erste Vorspeise: Ein Kürbiscreme-Süppchen mit feinen Butter-Croutons
Zutaten für 6 Portionen:  700 g Kürbis (Muskat-Kürbis) 2 kl. Zwiebeln 80 g Butter 1,5 Liter Geflügelfond 500 ml Sahne ½ TL Zimt Salz, Pfeffer 4 Scheiben Toast Ca. 40 – 60 g geklärte Butter Die Zubereitung: Kürbis schälen, entkernen und in 2-3 cm große Würfel schneiden. Die Zwiebeln in feine Würfel schneiden und mit der Butter in einem Topf bei mittlerer Hitze glasig dünsten. Die Kürbisstücke dazugeben, 400 ml des Geflügelfonds angießen und 15 – 20 Minuten im geschlossenen Topf dünsten. Dann die Sahne dazugeben und weitere 10 Minuten köcheln lassen. Anschließend den Kürbis pürieren. Mit dem restlichen Geflügelfond die gewünschte Konsistenz einstellen. Anschließend durch ein Sieb passieren. Mit Salz, Pfeffer und Zimt abschmecken. Für die Croutons die Toastscheiben entrinden und in kleine Würfel schneiden. Die geklärte Butter in einer Pfanne erhitzen, die Brotwürfel dazugeben und gut vermischen. Anschließend die Brotwürfel auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech geben und im vorgeheizten Backofen (150 Grad) ca. 15 Minuten bräunen. Der festlich gedeckte Tisch war gedeckt, und die erste Vorspeise konnte gegessen werden. Eine sehr leckeres Kürbiscreme-Süppchen, das zum Einstand gut passte und dazu ein Gläschen Weißwein. So konnte es weitergehen.
Die zweite Vorspeise: Gebratene Jakobsmuscheln mit Blutwurst und Selleriepürree
Zutaten für 6 Personen: 9 St. Jakobsmuscheln, ausgelöst 300 g Blutwurst (Boudin) 45 g Butter 2 Zweige Thymian, 1 Knoblauchzehe 1,2 kg Knollensellerie 200 ml Sahne, 500 ml Milch Salz, Zucker, Mehl Und so geht es: Hier war unser Bräter Matthias Tepner in seinem Element. Den störrischen Sellerie schälen und in 2-3 cm große Würfel schneiden und in einen Topf geben. Die Milch und die Sahne in einem anderen Topf aufkochen, dann über den Sellerie geben. Etwas Zucker dazugeben und den Sellerie bei mittlerer Hitze ca. 25 Minuten köcheln bis er weich ist. Kein Salz dazugeben ! Unser Gastgeber Wolfgang gab sich ans Pürieren. Sellerie ohne den Kochjus pürieren und mit Salz abschmecken. Kochjus auffangen. Durch ein Haarsieb streichen und bei kleiner Hitze rühren und etwas ausdünsten lassen. Ggf. mit etwas Kochjus die Konsistenz verbessern. Püree mit Folie abdecken und in einem Wasserbad warmhalten. Blutwurst in 12 Scheiben schneiden, Jakobsmuscheln putzen halbieren. Die Jakobsmuscheln etwas salzen und mit wenig Öl in einer Pfanne scharf anbraten (je Seite ca. 1/2 Minute). Butter, Thymian und angeschlagenen Knoblauch zugeben, Hitze reduzieren, ca. 2 Minuten ziehen lassen und dabei mit der schäumenden Butter übergießen. Die Blutwurst mit Mehl bestäuben und in einer beschichteten Pfanne knusprig braten. Zum Schluss das Püree auf angewärmten Tellern verteilen, Muscheln und Blutwurst abwechselnd darauf anrichten und sofort servieren.
Ich bin ein großer Freund von Selleriepüree, besonders wenn der Sellerie aus unserer Region kommt z.B. vom Gemüsehof Steiger. Ich möchte gerne an dieser Stelle einmal sagen, dass es im Gemüsehof Steiger eine klasse Qualität an Gemüse zu kaufen gibt, zu einem annehmbaren Preis, insbesondere die hiesigen Produkte. Ich gehe dort fast nur noch mein Gemüse einkaufen, unterhaltet euch einmal mit dem Gemüsebauern, was der Mann sagt hat Hand und Fuß. Dann mag ich natürlich auch gerne Blutwurst wenn Sie gebraten ist. Da haben wir ebenfalls ein Geschäft in der Region und zwar die von mir oft erwähnte Metzgerei Walter. Sehr gute Qualität zu ebenfalls günstigen Metzgereipreisen. Auch dort gehe ich den allergrößten Teil meiner Fleisch und Wurstwaren einkaufen, nur vom feinsten. Die Jakobsmuscheln sind natürlich nicht aus dieser Region, und ich weiß auch nicht, bei wem Wolfgang die gekauft hat, aber die waren klasse. Insgesamt ein topp Essen, genau nach meinem Geschmack, und der Weißwein passte hervorragend dazu. Sehr gut gemacht Ihr Bräter. Während einige Herren mit der zweiten Vorspeise beschäftigt waren, waren die anderen Bräter bereits in Feierlaune, haben wir denn schon Karneval???? Hier ein paar schöne Bilder zum Thema Feiern und Kochen.
Ein unschlagbares Kochduo        Hauptsache der Wein ist gut
Zum Weinen mit den Zwiebeln      Heisssssssssssssssssssssss 
Genug des Erzählens, es wurde von der Hauptspeise gemunkelt und da wir alle noch fit waren, legten die 6 Bräter sofort los.
Die Hauptspeise: Millefeuille (Schichten) von Knödelscheiben und Wildragout
Zutaten für 6 Personen:                   Das Ragout: 1 kg Wildfleisch 4 Karotten, 2 Zwiebel, 2 Stück Lauch, 6 Knoblauchzehen Öl, Salz Wildgewürz, Wildfond Tomatenmark Rotwein Mehl Das passierte Fleisch in kleine Würfel schneiden, die Zwiebel und die Karotte in Würfel schneiden. In Olivenöl zuerst das Gemüse anrösten, dann das Fleisch dazugeben und solange braten bis es eine schöne Farbe annimmt. Mit etwas Rotwein ablöschen, verdampfen lassen. ½ Tl Tomatenmark dazugeben, etwas mehlieren und den Wildfond angießen. Kleingeschnittenes Lauch und Knoblauch dazugeben, mit Salz und Wildgewürz abschmecken und etwa 1 Stunde köcheln lassen.
                 Die Knödel (Millefeuille): 400 g Knödelbrot, 80 g flüssige Butter 250 ml Milch Salz, Muskatnuss 4 Eier Für die Knödel das Brot mit der Milch übergießen, alle Zutaten dazugeben und gut durchmengen. Aus dem Teig eine Rolle formen und in eine nasse Serviette einwickeln. In reichlich kochendem Salzwasser ca. 20 Minuten ziehen lassen Knödel auskühlen lassen, in feine Scheiben schneiden, in etwas Butter anbraten und mit dem Wildragout eine Millefeuille schichten.
                   Glasierte Maronen: 500 g gekochte Maronen (vakuumiert) 2 EL Zucker 100 ml Orangensaft, 4 EL Portwein 2 Thymianzweige 100 g Butter 1 Prise Salz Den Zucker karamellisieren, die Maronen darin schwenken. Orangensaft und Portwein angießen, Thymianzweig dazugeben und einköcheln lassen. Die Butter hinzufügen, etwas salzen, dabei immer wieder schwenken. Die Bräter kamen fast!! an die Grenzen ihres Könnens, aber wir haben auch diese Aufgabe geschafft. Und auf einmal war es wieder da, das unaussprechliche, versteckte, völlig überflüssige, dringend gebrauchte, vermisste, mehrfach entsorgte, behütete, gesuchte, usw.:
der "DUN MER ENS DAT DING" Klasse Wolfgang Du hast ihn adoptiert, ein wahrer Freund der Holzkochlöffel. Ich hoffe das uns DAT DING bei Dir noch lange begleiten wird, halte ihn in Ehren. Dazu habe ich noch ein paar schöne Bilder von der Zubereitung der Hauptspeise zusammengestellt.
Dazu tranken wir dann den leckeren Rotwein, insgesamt eine runde Sache. Ich bin kein großer Freund von gekochten oder sonstigen Maronen zum Essen, aber die Maronen haben schon zum Hauptmenü gepasst. Da auch die Hauptspeise sehr schnell in unseren Bäuchen verschwunden war, stand der Nachtisch an. Normalerweise verabschieden sich die Bräter hier, betrunken oder satt, oder müde, und machen nur noch Unsinn. Aber heute hatten wir dreifaches Glück. Erstens waren wir bei Wolfgang da klappt das im Gegensatz zu mir, zweitens waren wir noch nicht betrunken und drittens hat der Nachtisch auch noch sehr lecker geschmeckt.
Der Nachtisch: Mohnäpfel mit Vanillesauce
Zutaten für 6 Personen: 2 Packungen Blätterteig (Frischetheke) 50 g Marzipanrohmasse, 50 g Mohnmischung (backfertig) 1 TL Honig, 1 EL Rosinen, 1 EL Walnusskerne (gehackt) 1/2 TL Zimt (gemahlen), Zitronenschale (abgerieben) 6 Äpfel (kleine, etwa 125 g) 1 Eigelb, 4 EL Milch (zum Bestreichen) Puderzucker (zum Bestäuben) Für die Vanillesauce 1 Vanilleschote, 200 Gramm Schlagsahne, 200 Milliliter Milch 4 EL Zucker, 4 Eigelb Zubereitung: Hier war Edgar in seinem Element, der war wie jeckisch. Alle Zutaten für die Füllung zu einer glatten Masse verkneten. Äpfel abspülen, trocken reiben und mit einem Apfelausstecher das Kerngehäuse ausstechen. Die Füllung in das entstandene Loch füllen. Den Backofen auf 180 Grad, Umluft 160 Grad vorheizen. Die Blätterteigplatten zu insgesamt 8 etwa 11 cm großen Quadraten ausrollen. Je einen Apfel auf jedes Quadrat legen und die Teigecken über dem Apfel zusammendrücken. Teigränder ebenfalls zusammendrücken. Eigelb und Milch verquirlen und die Äpfel dünn damit bestreichen. Auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen und auf der untersten Schiene im Ofen etwa 45 Minuten backen. Vanilleschote längs aufschneiden und das Mark mit einem spitzen Messer herauskratzen. Sahne, Milch, Zucker, Vanillemark und Schote aufkochen lassen. Etwas Sahnemilch in eine kleine Schüssel geben und mit dem Eigelb verrühren. Eigelbmischung unter Rühren in die heiße Sahnemilch gießen und unter Rühren erhitzen bis die Masse cremig ist. Äpfel auf Tellern anrichten, mit Puderzucker bestäuben. Vanillesoße drumherum gießen. Das war ein echtes Leckerchen. Meine Lieben, dieser Apfel zu Weihnachten als Nachtisch, da kann selbst die Suppe anbrennen, der Apfel reißt alles raus. Es war ein sehr schönes Weihnachtsessen, Kochen auf hohem Niveau, zumindest für die Bräter und es ging wie immer viel zu schnell zu Ende. Das nächste Männerkochen ist noch nicht geklärt, unser Matthias Tepner wird sich darum kümmern. Schön wäre es, da Karneval spät ist, Mitte oder Ende Februar das erste Kochen hin zu bekommen. Bis dann, euer Kochberichtserstatter Gerd. Die Rezepte als PDF.
Gerhards Pinnwand
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